Englisch vs. Deutsch: Wie ähnlich sind sie sich tatsächlich?

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Die deutsch-englische Sprachbeziehung ist wie die eines entfernten Cousins – gemeinsame Wurzeln, aber mit unterschiedlichen Entwicklungen. Beide Sprachen teilen einen germanischen Ursprung, haben sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich entwickelt. Heute wollen wir uns die wesentlichen Unterschiede aber auch die oft übersehenen Gemeinsamkeiten anschauen.

Englisch und Deutsch in Zahlen

Englisch und Deutsch sind zwei Weltsprachen mit bedeutendem Einfluss, aber sehr unterschiedlicher Verbreitung. Englisch dominiert als globale Lingua Franca, während Deutsch vor allem in Europa eine Schlüsselrolle spielt.

Englisch vs. Deutsch

Wusstest du schon?

  • Etwa ein Zehntel aller weltweit veröffentlichten Bücher werden auf Deutsch geschrieben
  • Englisch ist in 88 Ländern und Territorien verbreitet, obwohl es nur in 67 eine offizielle Sprache ist
  • In Europa sprechen 56% der Deutschen Englisch als Fremdsprache - die höchste Quote in Kontinentaleuropa
  • Englisch wird in Deutschland ab der 1. Klasse unterrichtet, während Deutsch in englischsprachigen Ländern meist erst an weiterführenden Schulen angeboten wird
  • Etwa 60% aller Internetinhalte sind auf Englisch, während Deutsch nur etwa 6% ausmacht

Die tiefgehenden Wurzeln beider Sprachen

Deutsch und Englisch sind beide Mitglieder der germanischen Sprachfamilie und teilen historische Wurzeln, die über 2000 Jahre zurückreichen. Diese gemeinsame Abstammung erklärt, warum etwa 80 der 100 häufigsten Wörter im Englischen germanischen Ursprungs sind. Diese gemeinsame Geschichte ist wie ein Geheimcode, der das Erlernen der jeweils anderen Sprache erleichtert.

Books are stacked on a small white table.
Photo by Karl Joshua Bernal / Unsplash

Die auffälligsten Unterschiede

1. Artikel und Geschlecht der Nomen

Im Englischen gibt es nur "the" als bestimmten Artikel, während Deutsch drei grammatikalische Geschlechter verwendet: "der" (männlich), "die" (weiblich) und "das" (neutral). Diese Unterscheidung ist für Englischsprachige oft verwirrend, da es keine einfache Regel gibt, um das Geschlecht eines Nomens zu bestimmen. Das Wort "Mädchen" (girl) ist beispielsweise neutral, nicht weiblich!

2. Fallsystem und Grammatik

Deutsch verfügt über vier grammatikalische Fälle: Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv. Diese Fälle bestimmen die Funktion eines Nomens im Satz und beeinflussen die Form von Artikeln, Adjektiven und Pronomen. Im modernen Englisch sind diese Fälle weitgehend verschwunden. Während man im Englischen sagt "the man's dog" (der Hund des Mannes), nutzt Deutsch den Genitiv: "der Hund des Mannes".

3. Satzbau und Verbposition

Der deutsche Satzbau folgt spezifischen Regeln, die sich vom Englischen unterscheiden. In einem unabhängigen Satz steht das Hauptverb an zweiter Stelle, was bedeutet, dass Subjekt und Verb oft umgekehrt werden müssen. "Manchmal gehe ich zu Fuß" statt "Sometimes I walk". In Nebensätzen wandert das Verb sogar ans Ende!

4. Kompositabildung

Deutsch ist berühmt für seine extrem langen Komposita. Während Englisch zwar auch zusammengesetzte Wörter wie "doghouse" kennt, kann Deutsch problemlos fünf oder mehr Wörter zu einem einzigen Begriff verbinden. Ein bekanntes Beispiel ist "Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän" (Donau steamship company captain) – ein Kapitän, der für eine Dampfschifffahrtsgesellschaft auf der Donau arbeitet.

5. Ausdrucksweise von Gefühlen

Ein interessanter kultureller Unterschied liegt darin, wie Gefühle ausgedrückt werden. Im Englischen sagt man "I am hungry", während man im Deutschen "Ich habe Hunger" (I have hunger) sagt. Ähnlich verhält es sich mit anderen Zuständen wie Angst oder Durst. Diese Unterschiede spiegeln subtile kulturelle Perspektiven wider, wie man über Emotionen und körperliche Zustände denkt.

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Photo by Sincerely Media / Unsplash

Die erstaunlichen Gemeinsamkeiten

1. Gemeinsamer Wortschatz

Englisch und Deutsch teilen einen beachtlichen Teil ihres Grundwortschatzes. Viele Wörter klingen sehr ähnlich und haben die gleiche Bedeutung: "house/Haus", "winter/Winter", "drink/trinken". Etwa 60% des deutschen und englischen Wortschatzes weisen lexikalische Ähnlichkeiten auf. Diese Überlappung gibt Lernenden einen immensen Startvorteil!

2. Das lateinische Alphabet

Beide Sprachen verwenden das lateinische Alphabet mit 26 Buchstaben. Deutsch fügt die Umlaute ä, ö und ü sowie das Eszett (ß) hinzu. Diese gemeinsame Schriftbasis stellt einen enormen Vorteil dar im Vergleich zum Erlernen von Sprachen mit völlig anderen Schriftsystemen wie Mandarin, Arabisch oder Japanisch. Man kann sofort beginnen zu lesen, auch wenn die Aussprache anfangs noch holprig ist.

3. Aussprache und Betonung

Die Lautsysteme von Deutsch und Englisch weisen viele Ähnlichkeiten auf. Auch Betonungsmuster und Sprachmelodie ähneln sich stark, was das gegenseitige Verständnis erleichtert. Natürlich gibt es einige Unterschiede, wie das Fehlen des "th"-Lauts im Deutschen, aber die grundlegende Klangstruktur ist vertraut.

4. Bedeutung als Wirtschaftssprachen

Sowohl Deutsch als auch Englisch spielen international eine wichtige Rolle. Während Englisch die globale Geschäftssprache ist, ist Deutsch die meistgesprochene Sprache in der Europäischen Union und die zweitwichtigste Sprache in der Wissenschaft. Etwa ein Zehntel aller weltweit veröffentlichten Bücher werden auf Deutsch geschrieben. Dies macht beide Sprachen zu wertvollen Karriere-Assets.

Kulturelle Feinheiten

Ein Bereich, der in den meisten Vergleichen fehlt, sind die kulturellen Dimensionen der Sprachen:

Formalität und Anrede

Im Deutschen gibt es eine klare Unterscheidung zwischen formeller (Sie) und informeller (du) Anrede. Englisch verwendet universell "you", was für Deutsche manchmal zu Unsicherheiten führt. Diese Unterscheidung spiegelt kulturelle Werte wider und beeinflusst maßgeblich den Ton einer Unterhaltung.

Direktheit vs. Höflichkeitsformeln

Deutsche Kommunikation ist oft direkter als englische. Im Englischen werden häufiger Höflichkeitsformeln und abschwächende Ausdrücke verwendet, während Deutsch präziser und unmittelbarer ist. "Könnten Sie vielleicht erwägen..." wird im Deutschen eher zu "Bitte machen Sie...".

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